von Methana am 22.08.2005 23:35

Die Arvanites ( auch Arboräer oder Skipetaren) sind ursprünglich aus dem heutigen Albanien. Sie sind vor und während der Türkenzeit ins heutige Griechenland eingewandert. Griechenland existierte nicht als Staat. Viele Regionen waren nach der antiken Hochzeit fast unbevölkert. Ursache Kriege, Piraterie und Seuchen. Also wanderten Slaven und Arvanites in die größten Teile des heutigen Griechenlands ein. Auch die Türken siedelten während ihrer 400 jährigen Fremdherrschaft Arvanites an, weil sie Leute benötigten, die das Land bebauten und somit den Türken Steuern ("Charatschi") zahlen konnten. Die Ausbeutung der Arvanites durch die Türken führte dazu, dass viele (ursprünglich moslemischen) Arvanites die Idee der französischen Revolution aufnahmen, die von deutschen, französischen und englischen Philhellenen verbreitet wurde. Diese Philhellenen hatten die Idee der antiken Griechen als Vorstellung und wollten das antike Griechenland wiederherstellen. Die Arvanites (Kolokotronis und viele ehm. Räuber) nahmen die Idee gerne auf, um die Macht neu zu verteilen und so gewannen sie mit der Zeit gegen die Türken und es wurde das "moderne Griechenland" gegründet. Die Arvanites und Slavi konvertierten zur Orthodoxie und wurden Griechen. Noch bis vor wenigen Jahrzehnten (teilweise noch heute) wurde in vielen Dörfern noch "arvanitika" (albanisch auf dem Stand des Mittelalters) gesprochen. Arvanitische Namen sind z.B. "Gikas", "Dedes", "Kolias", "Aranitis", "Drivas", "Derlengas", "Lekkas", etc. Gerade um Megara, Athen, dem Saronischen Golf und in der Ost-Peloponnes gibt es die meisten Arvanites. Ortsnamen sind z.B. "Mali Bardi", "Kossona", "Mouska". Viele Dorfnamen sind erst so um 1960 hellenisiert worden. Z.B. auf Methana Früher "Katounti Imath" - heute "Megalochori", früher "Pano Mouska" heute "Makrylongos"...

Die Arvanites gelten (leider zu Recht) als sehr konservativ und zum Teil auch etwas zurückgeblieben. Sie sind den Fremden gegenüber nicht gerade aufgeschlossen...