von Maritta am 30.07.2006 07:39

Kyra schrieb:Lust auf was Konstruktives?

Wie wäre es, diesen tollen Philosophen und Vorreiter des modernen Denkens hier unter die Lupe zu nehmen?

Der berühmte sokratische Satz »Ich weiß, das ich nichts weiß« zeigt die Grenzziehung in der Suche nach einer existentiellen Wahrheitsfindung. Der Nichtwissende lebt im Weiterfragen und verhilft den anderen zur eigenen Wahrheitssuche.

Eine wundervolle Idee, Kyra. Ich kann mir nichts Kreativeres vorstellen, als sich einmal mit den philosophischen Gedanken der großen Vordenker auseinanderzusetzen.

Die Methode der Wahrheitssuche und -findung dieses idealistischen Denkers der Antike war genial
Er stellte keine Tatsachen fest, sindern er fragte seine Gesprächspartner immer weiter, basierend auf ihren eigenen Feststellungen. Dieses Weiterfragen, um Nicht-Wissen zu entlarven, wird noch heute als "sokratische Methode" bezeichnet.
Ihm ging es dabei offenbar um die Erkenntnis des wahrhaft Guten - das zeigt sich auch in seinem Kommentar zu seinem Todesurteil
"Es ist Zeit, dass wir gehen ich, um zu sterben und ihr, um zu leben. Wer von zu dem besseren Geschäft hingehe, das ist allen verborgen außer den Göttern."

Dieser großartige Philosoph hat eine Toleranz gelebt, nach der man heute lange suchen muss, andere und sich dabei immer wieder in Frage gestellt und bis zu seinem Tod nicht aufgehört, urteilsfrei nach dem wahrhaft Guten zu suchen.

Ich denke allerdings, Kyra, dass es ihm bei seinem Fragen nicht nur darum ging, dass sein Gegenüber sich der Wahrheit nähert, sondern wohl mehr, dass er selbst das in den Antworten seiner Gesprächspartner tun kann.

Einen schönen Sonntag nach Deutschland.