von Armin am 04.07.2006 08:32

Pireotis schrieb:Leute, Ihr sprecht dauernd vom Doppelpass. Klärt mich doch bitte auf, warum von deutscher Seite der Doppelpass bei Griechen geduldet/hingenommen werden sollte, wenn er bei Türken zum Entzug der deutschen Staatsbürgerschaft führt?

In diesem Thread ging es hauptsächlich um Mehrstaatigkeit aufgrund der Abstammung. Bitte nicht mit "Einbürgerung" verwechseln. Auch ein Deutscher kann u.U. seine deutsche Staatsbürgerschaft verlieren, wenn er eine andere ausländische Staatsbürgerschaft durch Einbürgerung annimmt.

Grundsätzlich soll Mehrstaatigkeit (vor allem bei Einbürgerungen) vermieden werden. Aber es gibt Ausnahmen wo es trotzdem geht. Eine Ausnahme ist, wenn Eltern aus unterschiedlichen Ländern kommen. Wenn z.B. Vater = Türke und Mutter = Deutsch, dann hat das Kind auch Anrecht auf beide Pässe, den deutschen und den türkischen. Hier findest du noch ein paar andere Beispiele
http://www.migration-online.de/beitrag._...xNjI_.html

 
von Pireotis am 04.07.2006 08:39

@arminoulis
komplizierte Materie aber interessant! Gut, daß wir alle Syrtaki tanzen können(hoffentlich)

 
von psyxoula am 18.07.2006 19:44

Hallo, geia sas

also ich bin inzwischen stolze Besitzerin beider Pässe.
Wenn bei Geburt sofort in GR angemeldet wird, erhält beide Pässe, das ist auch überhaupt kein Problem. Ich habe mich erst ab 3o dazu entschieden und dann wird etwas schwieriger, zumal ich in GR nicht eingetragen war.
Das ist ein Spiessroutenlauf ohne Ende, der griech. ist bürokratischer als der deutsche, kaum zu glauben, aber wahr. Ich habe zehn Jahre auf meine Einbürgerung gewartet. Von deutscher Seite ist das gar kein Problem.
Aber diesen ganzen Papierkrieg hinter sich zu bringen, ist halt nicht einfach. Man muss sämtliche Papiere übersetzen lassen und braucht zudem den sogenannten APOSTILLE-Stempel, der aussagt, dass die vorliegenden Papiere auch wirklich von deutschen Behörden sind. Das kostete ca. pro Seite 45 EURO und dann die Übersetzung. Es ist also kein billiges Unterfangen.
Heute bin ich allerdings froh und stolz, dass ich all das auf mich genommen habe und nun mit griech. Pass nach GR einreisen kann.
Viel Glück, viel Erfolg und Durchhaltevermögen
Maria

 
von dikio am 21.07.2006 05:43

Wie hilfreich, gar überlebensnotwendig der Besitz einer 2. Staatsangehörigkeit sein kann, sieht man gerade am Beispiel des Exodus aus dem Libanon .

Die Europäer und Amis evakuieren ihre Staatsangehörigen und manch binationale Familie wird auseinander gerissen, weil die nur-libanesischen Familienangehörigen nicht mitgenommen werden.

 
von psyxoula am 21.07.2006 06:08

Kali mera,

eben, man weiss ja nie, was selbst in so vermeintlichen friedlichen Zeiten hier bei uns alles urplötzlich passieren kann.
Mein Vater hat sich ebenfalls in Deutschland einbürgern lassen. Er besitzt jetzt als Grieche beide Staatsbürgerschaften, wobei die Einbürgerung in Deutschland ein Kinderspiel war. Innerhalb von sechs Wochen ging alles total problemlos über die Bühne.
Man weiss nie, für was es gut ist.
Das hat nichts, wie manche behaupten, mit Aufgabe seiner
Identität zu tun, er wird immer Grieche bleiben.

Maria

 
von galatisa am 21.07.2006 08:21

dikio schrieb:Wie hilfreich, gar überlebensnotwendig der Besitz einer 2. Staatsangehörigkeit sein kann, sieht man gerade am Beispiel des Exodus aus dem Libanon .

Die Europäer und Amis evakuieren ihre Staatsangehörigen und manch binationale Familie wird auseinander gerissen, weil die nur-libanesischen Familienangehörigen nicht mitgenommen werden.

JA weil das alles das gleiche ist und dass was im Lib nun passiert auch in der EU passieren könnte.
Und wenn man sich dann irgendwann dazu entscheidet in einen anderen LAnd zu leben, schön da zu leben bis es brent, dann aber schnell raus, was die anderen machen ist ja wurscht

I'm lovin it

 
von galatisa am 21.07.2006 08:22

psyxoula schrieb:Das hat nichts, wie manche behaupten, mit Aufgabe seiner
Identität zu tun, er wird immer Grieche bleiben.

Dohc für die GRiechen ists keine einfache Sahce wenn jemand sich für was anderes entscheidet

Er wird aber immer GRieche bleiben auch wenn er länger hier lebt als in Gr. Gr. sein ist wie die Pest wenn man sie einmal hatt kriegt man sie nicht mehr weg

 
von dikio am 21.07.2006 09:10

galatisa schrieb:"Und wenn man sich dann irgendwann dazu entscheidet in einen anderen LAnd zu leben, schön da zu leben bis es brent, dann aber schnell raus, was die anderen machen ist ja wurscht "

Ich möchte nicht über die Entscheidung dieser Menschen richten, die nun unverschuldet in Lebensgefahr geraten sind. Schliesslich sind nicht sie es, die eine Rettung durch Europäer oder Amis am richtigen Pass festmachen.

Wer mit nichtdeutscher StA würde standhaft in D verbleiben, wenn in D die Zustände wie vor 60 Jahren herrschen würden ??
(Was ich niemanden, keinem Menschen und keinem Land wünsche)