Griechenland und das EU-Rettungspaket - Druckversion +- ellines.de Forum (https://forum.ellines.de) +-- Forum: Themenforen (/forumdisplay.php?fid=4) +--- Forum: Wirtschaft und Finanzen (/forumdisplay.php?fid=22) +--- Thema: Griechenland und das EU-Rettungspaket (/showthread.php?tid=631) |
Griechenland und das EU-Rettungspaket - alexandros - 14.07.2011 11:25 Neulich habe ich folgende eMail erhalten - Betreff "Griechenland Rettung": Zitat:Das EU - Rettungspaket Kommentar von alexandros zur Geschichte: ------------------------------------------ Auf den ersten Blick zwar eine nette Geschichte, wenn es denn wirklich so einfach wäre. Ja ja, und am Ende hat der Reisende wieder als einziger das Geld, und alle sind glücklich . Nur meine ich funktioniert das in der Realität nicht so einfach. Übertragen auf das EU-Rettungspaket hinkt die Geschichte.
Nachdem der Reisende wieder gegangen ist, wie soll die Geschichte weitergehen, wenn sich ansonsten nichts ändert? Etwa so: 1. Hure mietet ohne zu zahlen Zimmer im Hotel, um einem Wirt einige Gefälligkeiten auf Kredit zu geben usw... leben dann wieder alle auf Pump? Oder wie ist der Satz zu verstehen: "Alle Beteiligten sind ihre Schulden los und schauen mit großem Optimismus in die Zukunft"? Welche Zukunft soll das sein, wenn alle so weitermachen wie gewohnt, wenn niemand was produziert, und keiner was verdient, sich nichts ändert, kurzum nichts aus der Misere gelernt? Noch dazu hat dem Reisenden keines der Hotelzimmer gefallen. Der kommt mit Sicherheit so schnell nicht wieder. Wenn das die Runde macht, dann wird auch wohl kein anderer Reisender kommen, um erneut "zu helfen". Da müsste der Hotelier schon sein Hotel vernünftig renovieren, oder mindestens die Zimmer gastfreundlicher gestalten (also etwas produzieren), damit wieder ein Reisender kommt, der dann die Leistungen des Hoteliers entsprechend honoriert. Der Hotelier würde sich die 100 EUR ehrlich verdienen können, ohne es dem Reisenden wieder zurückgeben zu müssen. Die Inselgemeinschaft hätte ein schönes neu renoviertes Hotel, was noch mehr Reisende anlockt, und nebenbei gäbe es mindestens immer einen 100 EUR Schein mehr, den die Bewohner bei Bedarf herumreichen könnten ... unangeforderte mails - nomas - 14.07.2011 16:35 (14.07.2011 11:25)alexandros schrieb: Neulich habe ich folgende eMail erhalten - Betreff "Griechenland Rettung": bei mir trudeln jeden tag mehr als 100 spam-mails ein. ich lese die aber nicht und ich veröffentliche sie auch nicht im internet. RE: Griechenland und das EU-Rettungspaket - alexandros - 14.07.2011 19:38 @nomas: Ja, ich lese auch keine Texte, die uninteressant für mich sind. Was mich nicht interessiert, wird einfach ignoriert. Ich kommentiere auch keine mir unwichtigen Texte. Egal ob eMail oder in einem Forum. Nachdem Du auf meinen Text reagiert hast, war Dir mein Beitrag offensichtlich nicht ganz egal. Dafür danke ich Dir. Ich hoffe, Du hast nicht nur blind auf den ersten Satz reagiert, sondern auch alles bis zum Schluss gelesen. Da mir die eMail-Geschichte (im übrigen von einem Freund erhalten, so gesehen keine echte Spam-Mail) ebensowenig egal war, habe ich mir erlaubt, mit eigenen Worten darauf Stellung zu nehmen. Alles was nicht als Zitat gekennzeichnet ist, sind meine eigenen Gedanken, die zum Nachdenken anregen sollen. Öffentlich deswegen, weil zu befürchten ist, dass diese Geschichte bereits zig Mal im Umlauf ist, somit quasi ebenso Öffentlichkeitsstatus erlangt hat. Und da mir der Autor nicht bekannt ist, besteht nebenbei vielleicht so die klitzeklitzekleine Chance ihn über diesen Weg zu erreichen. Ich denke nämlich, die Story sendet viel zu viele negative Impulse aus, vereinfacht die aktuelle Problematik und lädt fatalerweise geradezu zum sorglosen Faulsein, Nichtstun und Leistungsverzicht auf. Zitat: "Niemand produzierte etwas. Niemand verdient etwas. Alle Beteiligten sind ihre Schulden los und schauen mit großem Optimismus in die Zukunft." - Meine Frage darauf, was das für das eine Zukunft sein soll, wenn alles so bleibt wie es ist, wenn sich nichts ändert, ist ernst gemeint. Ich finde, es fehlen in der Geschichte (und leider nicht nur da) die motivierenden Impulse. Dass es sich auch lohnen kann umzudenken, sich von alten Gewohnheiten zu verabschieden, loszulassen, in einer Gemeinschaft miteinander konstruktiv zu reden, gemeinsam etwas Neues anzupacken, Veränderungen wagen, Dinge besser machen, danach zu streben seine Lorbeeren selbst zu verdienen usw... All das kommt in der Geschichte leider nicht vor. Und darum war es ein Versuch, insbesondere mit meinem letzten Absatz auf Basis der Geschichte ein paar Denkanstösse in diese Richtung zu legen, verbunden mit der zarten Hoffnung, dass sie auf fruchtbaren Boden treffen ... RE: Griechenland und das EU-Rettungspaket - Trix - 15.07.2011 06:17 Das Grundgerüst dieser Geldumlaufstory existiert seit Jahren. Natürlich nicht auf GR bezogen. Mir dünkt, dass sie in WiWi-Vorlesungen gern als anschauliches Beispiel genommen wird. RE: Griechenland und das EU-Rettungspaket - nomas - 15.07.2011 09:39 (14.07.2011 19:38)alexandros schrieb: @nomas: Ja, ich lese auch keine Texte, die uninteressant für mich sind. Was mich nicht interessiert, wird einfach ignoriert. Ich kommentiere auch keine mir unwichtigen Texte. Egal ob eMail oder in einem Forum. Nachdem Du auf meinen Text reagiert hast, war Dir mein Beitrag offensichtlich nicht ganz egal. Dafür danke ich Dir. Ich hoffe, Du hast nicht nur blind auf den ersten Satz reagiert, sondern auch alles bis zum Schluss gelesen. erstmal: entschuldige meine grantige reaktion. natürlich ist das thema wichtig, aber ich gebe zu, daß wirtschaft nicht mein ding ist. sehr viele ungerechtigkeiten werden von interessenträgern als wirtschaftlich erforderlich hingestellt, sodaß ich mich zwangsläufig gegen die meisten wirtschaftsexperten stellen muß. ich kann gegen deren argumente auf der wirtschaftlichen ebene nichts ausrichten, dafür können diese experten gegen meine gerechtigkeitsargumente nichts ausrichten. mir ist es letztlich egal, ob wir arm oder reich sind, hauptsache, es geht gerecht zu. doch daran hapert es überall, egal, ob krise oder wohlstand. schlimmer noch, manchmal kommt mir der verdacht hoch, daß der wohlstand der einen vom elend der anderen abhängt. immerhin kann man - soviel habe ich schon mitgekriegt - viel geld damit verdienen, indem man darauf setzt, daß eine firma oder ein land finanziell den bach runtergeht. daß solche derivaten-händler, hedge-fonds, rating-agenturen und andere heuschrecken den ruin der betreffenden firma oder des betreffenden landes nicht nur herbeiwünschen, sondern auch herbeizuführen versuchen, ist wirtschaftlich dabei nur sinnvoll. zusammenhänge wie dieser sind es, die in mir ekelgefühle aufkommen lassen, wenn die wirtschaft als höchstes gut geradezu vergöttert wird. kompakt formuliert, heißt die entscheidende frage: wem gebührt das primat? dem profit oder der politik? leider ist es so, daß in allen westlich orientierten ländern die wirtschaft (der profit) die politik leitet und nicht umgekehrt, wie es m.e. sein sollte. Zitat:Ich denke nämlich, die Story sendet viel zu viele negative Impulse aus, vereinfacht die aktuelle Problematik und lädt fatalerweise geradezu zum sorglosen Faulsein, Nichtstun und Leistungsverzicht auf. Zitat: "Niemand produzierte etwas. Niemand verdient etwas. Alle Beteiligten sind ihre Schulden los und schauen mit großem Optimismus in die Zukunft." - Meine Frage darauf, was das für das eine Zukunft sein soll, wenn alles so bleibt wie es ist, wenn sich nichts ändert, ist ernst gemeint. die story ist dermaßen simplifizierend, daß auch nicht-experten kaum darauf hineinfallen werden. Zitat:Ich finde, es fehlen in der Geschichte (und leider nicht nur da) die motivierenden Impulse. Dass es sich auch lohnen kann umzudenken, sich von alten Gewohnheiten zu verabschieden, loszulassen, in einer Gemeinschaft miteinander konstruktiv zu reden, gemeinsam etwas Neues anzupacken, Veränderungen wagen, Dinge besser machen, danach zu streben seine Lorbeeren selbst zu verdienen usw... All das kommt in der Geschichte leider nicht vor. Und darum war es ein Versuch, insbesondere mit meinem letzten Absatz auf Basis der Geschichte ein paar Denkanstösse in diese Richtung zu legen, verbunden mit der zarten Hoffnung, dass sie auf fruchtbaren Boden treffen ... ich sehe all das, was du aufgezählt hast, als wohlgemeint und positiv an, aber historisch verbraucht. all das wird seit jahrhunderten ausgenutzt, um wohlmeinende, aber ahnungslose menschen für dinge einzuspannen, die sie nicht durchschauen. sei es nun ad maiorem gloriam dei, gegen die heiden, für volk und vaterland, für freedom and democracy oder, der letzte hit, für die menschenrechte. diese werte sind ja immer wieder dermaßen hehr, daß das aktive töten unschuldiger dabei als kollateralschaden unter den tisch gekehrt werden kann und die mörder und folterer (bomberpiloten etc.) in den eigenen reihen nicht zur verantwortung gezogen werden müssen. die leute, die ich in GR kenne, sind arm. es sind keine leute, die jemals über ihre verhältnisse gelebt haben, sondern solche, die sich ständig sorgen über den nächsten tag machen müssen. wenn ich nun mitkriege, daß diese meine leute sich pauschal als korrupte faulenzer beschimpfen lassen müssen - und das von den nachkommen jener, deren barbarische verbrechen in GR ungesühnt bleiben - dann kann ich nicht mehr lustig sein. das ist kein vorwurf gegen dich oder sonst jemanden speziellen, sondern lediglich ein versuch, meine stimmung zu erklären. RE: Griechenland und das EU-Rettungspaket - Alexandros Kalaikas - 22.07.2011 22:57 Lächerlich finde ich es mittlerweile auch schon das die ganze Geschichte mit Griechenland in den Dreck gezogen wird bzw. lächerlich gemacht wird. Was ist mit den anderen verschuldeten Ländern? Irland,Spanien,Portugal, um sie mal zu nennen ? Nein , die sind ja ok aber bei den griechen ? Bei den kommt sowas : http://www.youtube.com/watch?v=fi-cXkqXI-Y über das verunglimpfen - nomas - 23.07.2011 09:16 (22.07.2011 22:57)Alexandros Kalaikas schrieb: Lächerlich finde ich es mittlerweile auch schon das die ganze Geschichte mit Griechenland in den Dreck gezogen wird bzw. lächerlich gemacht wird.es spielt keine rolle, welches land verunglimpft wird; es ist in jedem fall ein zeichen geistiger unreife. und insbesondere bei den deutschen verunglimpfern ist es angesichts ihrer eigenen geschichte sehr leicht, diese "liebenswürdigkeiten" zu parieren. Zitat:Nein , die sind ja ok aber bei den griechen ? Bei den kommt sowas :ich nehme an, das youtube-filmchen ist beleidigend. ich habe es mir nicht angesehen. (bilder lügen mehr als 1000 worte.) und ich halte es nicht für sinnvoll, links zu beleidigenden youtube-clips weiterzuverbreiten. |