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Rücktritt Papandreou - Druckversion

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Rücktritt Papandreou - ellen - 15.06.2011 18:05

auf der Heimfahrt habe ich heuteim Auto gedacht, seinen Job möchte ich nicht haben. Aber dass er zurücktreten soll oder will, das habe ich nicht erwartet.

Die Griechenlandkrise macht mich regelrecht depressiv, dazu noch das blöde Geschwätz der Kollegen, was aber noch nett ist, wenn man es mit den Beiträgen bei "Spiegel online" vergleicht.

Tja...


RE: Rücktritt Papandreou - nomas - 17.06.2011 10:38

ich werte das - bis auf weiteres - als ein zeichen von anstand. er will nämlich nicht verantworten, was ausländische interessenvertreter mit seiner unterstützung dem griechischen kleinen mann aufs auge drücken wollten. armut, elend, hunger und das zwangsläufige ansteigen der kriminalität.

wie immer und überall in der neokonservativen ära sollen die kleinen leute - und zwar auch im wahrsten sinne des wortes - bluten, damit die reichsten 1 prozent, die letzten endes hinter dem ganzen undurchsichtigen finanzgeraffel - samt den begleitenden invasionen und angriffskriegen - stecken, weitere billionen einsacken können.

die verelendung großer teile der bevölkerung - egal in welchem land - ist diesen profitmaximierern völlig egal, solange sie ihr militär hinter sich wissen. Cool


RE: Rücktritt Papandreou - Trix - 18.06.2011 10:40

Papandreou wird doch nicht freiwillig seinen Platz räumen...und wartet das Vertrauensvotum ab.

Verelendung grosser Teile der Bevölkerung ???

Wohnen wir etwa in Afrika oder Südafrika oder Indien ??
Was Verleendung ist, das können wir Internetsurfer am wenigsten beurteilen.
Wir hocken im Warmen, leisten uns Handys, Internet, Autos, Zeitungen etc.

Für mich ist Verelendung, wenn man nicht weiss, wie man die Miete zahlen kann, wie man das tägliche Essen finanziert, wie man den Arzt bezahlen soll etc. Richtiger Hunger, Drohende oder tatsächliche Obdachlosigkeit, kein Wasser, Strom etc. . Wenn man nur an heute denken kann, weil man nicht weiss, ob man die nächsten Tage überlebt.

Nicht unsere (Luxus-)ansprüche, auf die man aus Bequemlichkeit nicht mehr verzichten möchte.

In GR bleibt keiner ohne Dach und Essen, ausser den illegal Eingewanderten, die nicht vor und zurück wollen/können und die dem Geschwätz vom reichen Westen aufgesessen sind und dafür den Menschenschmugglern das vorhandene Familienvermögen hinter her geschmissen haben. Selbst in den Heimatländern dieser Illegalen gibt es noch Ärmere, nämlich die, die nicht einmal genug für die Schmuggler haben.


RE: Rücktritt Papandreou - nomas - 19.06.2011 11:12

(18.06.2011 10:40)Trix schrieb:  In GR bleibt keiner ohne Dach und Essen

bist du sicher? wo bleiben denn all die leute, die sich als hilfskräfte (putzfrauen z.b.) ein karges leben verdingt, nun aber seit monaten keinen lohn mehr erhalten haben, wenn die maximal 12 monate arbeitslosengeld verstrichen sind? ein arbeitslosengeld von 300 euro, das in der stadt nicht ausreicht, um miete und ernährung zu finanzieren? ich kenne solche menschen. ich wurde gefragt, welche wahl sie noch haben außer auf den strich zu gehen.

Zitat:ausser den illegal Eingewanderten, die nicht vor und zurück wollen/können und die dem Geschwätz vom reichen Westen aufgesessen sind und dafür den Menschenschmugglern das vorhandene Familienvermögen hinter her geschmissen haben. Selbst in den Heimatländern dieser Illegalen gibt es noch Ärmere, nämlich die, die nicht einmal genug für die Schmuggler haben.

das ist richtig. es ist jedoch kein hinreichender grund, jene leute, die ihre miete nicht mehr bezahlen können, weil sie für ihre arbeit keinen lohn mehr erhalten, nicht zu berücksichtigen.


RE: Rücktritt Papandreou - Trix - 19.06.2011 15:05

Es ging Dir um Verelendung und nicht um relative Armut.

Es gibt in GR die Pronia - eine Art Sozialhilfe. Im Winter gibt es Heizungsgeld.
Desweiteren hilft die gr. Kirche, sodenn man sich nicht zu fein ist, dort anzufragen.
Und nicht zu vergessen die Familien, die sich gegenseitig helfen und meist über - im Vergleich zu D - viele Immobilien verfügen.
Und die liebe Schwarzarbeit, die im Reinigungsgewerbe die Norm ist.

Wer in D könnte sich aufs ererbte Häuschen im Dorf zurück ziehen und dort bescheiden mit seinen eigenen Erzeugnissen aus dem Garten leben ??
Wohl niemand .
In GR ist man dazu noch zu fein . Aufs Land ziehen im Moment nur junge Familien, die Angst vor der Kriminalität der Städte haben und genug Knete um in irgendeine innovative Wirtschaftsidee zu investieren.
Das bescheidene Bauernleben der Grossväter ist verpönt.

Die wenigen Griechen, die bereits vor der momentanen Krise wenig Geld verdient haben, keine Familie haben und zur Miete in der Stadt leben, die kann man an der Hand abzählen. Bei diesen Menschen begann der soziale Abstieg jedoch bereits vor der Krise.
Auch kam es in der Vergangenheit im öffentlichen Sektor zu verspäteten Lohnzahlungen, die irgendwie aufgefangen wurden.

Im Moment geht es um die Einschränkungen der modernen Errungenschaften und nicht um überlebensnotwendige Dinge.