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Heute bei Hart aber fair - "Immer Ärger mit Diogenes & Co ..." - Helena - 18.05.2011 19:20

Ein Fernsehtipp für heute Abend:
Mittwoch, 18. Mai 2011 um 21.45 Uhr im "Das Erste"

Hart aber fair
Diskussion mit Frank Plasberg

Thema: "Immer Ärger mit Diogenes & Co. - landet unser Euro in der Tonne?"
Griechenland vor der Pleite, Politiker und Finanzexperten kungeln in Geheimrunden immer neue Milliardenpakete aus - und jetzt sitzt auch noch der Chef des Weltwährungsfonds im Knast. Die Bürger sollen alles abnicken und zahlen, aber die Zweifel wachsen: Haben die Politiker die Sache noch im Griff? Oder droht uns jetzt das Euro-Chaos?

Gäste in der Diskussionsrunde:
  • Rainer Brüderle, FDP-Fraktionsvorsitzender im Deutschen Bundestag
  • Hans-Werner Sinn, Präsident des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung
  • Susanne Schmidt, Nationalökonomin, ehem. Bankerin, Tochter von Altkanzler Helmut Schmidt
  • Walter Wüllenweber, STERN-Autor, schrieb vor einem Jahr unter dem Titel "Streng genommen seid ihr Pleite" einen offenen Brief an Griechenland
  • Alexandros Stefanidis, Redakteur Magazin der Süddeutschen Zeitung
  • Ulrich Stockheim, Kommunikations- und Unternehmensberater; ehemaliger Korrespondent an der Wall Street.



RE: Heute bei Hart aber fair - "Immer Ärger mit Diogenes & Co ..." - serriotissa - 21.05.2011 00:03

Hallo Helena,
klasse, daß du auf die Sendung hingewiesen hast. Ich sehe sie mir fast jeden Mittwoch an. Wie hast du die Diskussion empfunden? Also Brüderle ist ein Vielschwätzer der wenig Konkretes sagt. Sinn ist zwar intelligent, aber immer negativ, ab einem gewissen Alter kann man den Charakter im Gesicht ablesen. Stefanidis kenne ich von seinem Buch "beim Griechen" und von verschiedenen Zeitungsartikel. Seine Gefühle, die er nicht immer mit Worte ausdrückt, sind ihm ins Gesicht geschrieben, ein sympathischer Mann. Wüllenweber hat letztes Jahr von mir eine lange bitterböse Mail nach dem Griechenlandbrief im Stern bekommen, er scheint einiges dazugelernt zu haben. Vorurteile hat jeder, ob er es zugibt oder nicht. Wichtig ist nur, daß man sie in Frage stellt und durch Interesse an anderen die Vorurteile revidiert. Frau Schmidt ist eine sehr sachliche Frau, die den Durchblick hat. Stockheim kannte ich nicht, erlaube mir deshalb nicht ein Statement zu ihm abzugeben. Langsam hängen mir die Griechenlandberichte und Diskussionen zum Hals heraus, trotzdem schaue ich sie mir an. Niemand hat eine Patentlösung, ich auch nicht. Aber jeder glaubt mitreden zu können oder müssen. So viel Unsinn wird über kein anderes Land geredet.
Ein schönes Wochenende und viele Grüße serriotissa


RE: Heute bei Hart aber fair - "Immer Ärger mit Diogenes & Co ..." - nomas - 22.05.2011 09:59

eine wenig interessante diskussionsrunde. alles arrivierte, etablierte deutsche oder eingedeutschte, von denen nicht zu erwarten ist, daß sie auch nur versuchen, sich in die lage z.b. einer putzfrau in thessaloniki zu versetzen, die mit 800 euro auskommen muß und seit drei monaten kein gehalt mehr erhalten hat. oder die sich vorstellen können, was in einem menschen vorgeht, der nach 12 monaten kein arbeitslosengeld mehr bekommt und keine arbeit findet.
und ich glaube - bis zum nachweis des gegenteils - auch nicht, daß diese leute es einen pfifferling schert, wie es den "sozial schwachen" in GR geht.
Zitat:Niemand hat eine Patentlösung, ich auch nicht.
selbst wenn das der fall wäre (was allerdings erst nach einvernehmlicher definition des begriffs "patentlösung" überhaupt kommunizierbar wird), ist es sinnvoll, die hintergründe und zusammenhänge zumindest zu begreifen zu versuchen. dieses ist jedoch kaum zu erreichen, wenn zur diskussionsrunde keine unabhängigen intellektuellen gehören. leute wie gysi oder chomsky.

und weil das in D-land schon seit jahrzehnten so ist, daß diskussionen in den medien immer nur die standpunkte irgendwelcher verbands-, geschäfts- oder sonstiger interessenvertreter darstellen oder auf dem kellerniveau des prolls von nebenan ablaufen (bild, pro7 und dergleichen gelichter), kann ich meine restlaufzeit wirklich mit interessanteren, weil erkenntnisfördernden, beschäftigungen verbringen.


RE: Heute bei Hart aber fair - "Immer Ärger mit Diogenes & Co ..." - serriotissa - 24.05.2011 04:56

Hallo Helena,
es ist völlig in Ordnung, daß du etwas Besseres zu tun hast als Fernsehdebatten zu verfolgen. Du selbst hast aber auf die Sendung hingewiesen. Der einzige "eingedeutschte" bei der Sendung war Stefanidis. Der kann sich sicher in das Befinden einer griechischen Putzfrau in Saloniki hineindenken. Seine Familie kommt aus Drama, hat sich von der deutschen Kommission anwerben lassen und hart gearbeitet. Er schreibt auch sehr gute Artikel über das Befinden seiner Verwandtschaft und anderer Landsleute in Saloniki und anderswo in Griechenland. Das "eingedeutscht" klingt mir zu negativ, jeder soll zu seinen Wurzeln stehen aber auch in dem Land in dem er dauerhaft leben will zuhause sein. Ob ich mir damit einen Gefallen tue, wenn ich lieber die Leute im Fernsehen hätte die mir gedanklich, weltanschaulich,politisch nahe sind, glaube ich nicht. Ich will ja meine eigene Meinung nicht wiedergekäut hören sondern mich mit Andersdenkenden auseinandersetzen. Was ist so schlimm an Lobbyisten, Verbandsvertreter? Sie vertreten ihre Interessen Wenn sich die Masse auch für ihre eigenen Interessen, z.B. für die der Arbeiter, Arbeitslosen usw. einsetzen würde, könnte sie ein Gegengewicht zu anderen Lobbyisten bilden, diese Minderheiten würden nichts mehr erreichen. In den 60igern wurde einiges verbessert, vielleicht sind jetzt die Enkel dran, die spätkapitalistischen Zustände umzukehren, daß jeder menschenwürdig leben kann. Allerdings in Freiheit, ohne das Motto "die Partei hat immer recht". Das hat Gysi in seiner Doktorarbeit schließlich propagiert. Wie weit er seine Meinung demokratisiert hat, kann ich nicht beurteilen, jeder hat das Recht hinzu zu lernen. Chomsky's müsste es in den USA Millionen geben um die Zustände zu ändern. Andererseits steht es uns wirklich zu, andere Nationen zu kritisieren? Ich denke jedes Volk muß seinen eigenen Weg finden. Die EU ohne die Bildung eines gemeinsamen föderalen Staates war für mich von Anfang an ein Irrtum. Entweder man lebt in einem gemeinsamen Staat oder hält sich raus.
Grüße serriotissa