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Einkommen griechischer Pfarrer - Druckversion

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- Helena - 14.12.2005 17:27

stimmt es, dass griechisch orthodoxe Pfarrer vom griechischen Staat bezahlt werden? Ich glaube nicht, oder doch? Wie finanziert sich die griechisch orthodoxe Kirche? In Deutschland gibt z.B. es die Kirchensteuer, was es ja in Griechenland nicht gibt. Aber von irgendetwas müssen die griechischen Geistlichen schließlich leben. Überlegen


- Katina - 15.12.2005 18:02

Hallo Helena,

früher (2. WK, Bürgerkrieg, bis in die 70er Jahre) erhielten die Pfarrer ein nur sehr geringes Staatliches Einkommen, wobei dieses durch die "freiwilligen" Zahlungen der Gläubigen für die jeweilige Dienstleistung (Taufe, Hochzeit, Totensegnung...) aufgestockt wurde.
In jedem Fall lebte es sich so gut davon, dass die Pfarrerskinder aufs Gymnasium gehen konnten anstatt wie die meisten griechischen BauernKinder auf dem Feld arbeiten zu müssen und nur 6 Jahre Volksschule geniessen zu dürfen.
Die Pfarrersmädchen waren eine gute Partie mit grosser Mitgift, die Pfarrerssöhne hatten gute Berufe.

Die letzten 20-30 Jahre hat sich das staatliche Einkommen der Pfarrer erheblich gesteigert und für den Auslandseinsatz zB. in D gibt es natürlich Extrageld (wie auch für Lehrer oder Konsulatsangehörige).
Natürlich zahlt immer noch jeder orthodoxe Grieche für eine Dienstleistung einen freiwilligen Obulus, dessen Höhe er selbst bestimmt. Nach dem Motto, der Reiche gibt mehr, der Arme weniger.

Neu gebaute griechisch-orthodoxe Kirchen in D werden allein durch spezielle Spenden der Kirchengänger finanziert, unabhängig von den Dienstleistungsgeldern.

So lässt sich auch erklären, dass Pfarrer gleich nach der Ankunft in D in der Lage sind sich ein Wohnhaus zu kaufen, statt zB. eine Wohnung zu mieten.

Die Tätigkeit eines griechisch-orthodoxen Pfarrers war in den letzten 60-70 Jahren (nur darüber kann ich berichten) im Vergleich zu anderen griechischen Bürgern lukrativ.

Geia

Katina