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- Katina - 03.04.2006 18:55

Also ich glaube nicht, dass sich die Gesellschaft so sehr ins Negative verändert hat, und dass früher alles moralisch und ethisch besser war.

Erbstreitigkeiten, Ehebruch, Meson, Korruption , Geiz, Gier, Ungerechtigkeiten, die Alten und Armen ausnutzen, etc. das gab es doch alles schon in den Jahren , in denen meine Eltern noch in GR gelebt haben, dh. vor den Sechzigern.
Geld und gute Beziehungen haben auch damals das Leben bestimmt.

Das scheint alles zur menschlichen Natur zu gehören und ich denke , dass es heute einfach mehr thematisiert wird, weil die Menschen mehr Zeit haben, sich damit auseinander zu setzen. Wer im Krieg, nach dem Krieg hungern musste, körperlich fertig vom Feld nach Hause kam, der hatte nicht sehr viel Zeit um sich über solche Dinge Gedanken zu machen.
Da hat man das Leben mit seinen Höhen und Tiefen, die Menschen mit ihren positiven und negativen Seiten einfach hingenommen ohne sich viel darüber aufzuregen. Weil man nichts daran ändern konnte, hat man sich mit dem Schicksal abgefunden. Oder ist ausgewandert ins deutsche "Arbeitsparadies" in Wohnbaracken ohne Duschen und Gemeinschaftsküchen und 6-Tage-Arbeitswoche.

Typ. Ausspruch meiner Eltern zu damaligen persönlich erlebten alltäglichen Gemeinheiten durch Verwandte, Nachbarn, Staat etc. in D und GR
"Und wen hat das damals interessiert"

Oder meine Ansicht, anders formuliert, Menschen, die sich heute unnett, unfair zu mir oder meinen Eltern verhalten, waren das bereits vor 20 Jahren oder gar 50-60 Jahren.
Kein Paulus ist zum Saulus geworden und umgekehrt, der gute oder schlechte Charakterkern ist erhalten geblieben.


- noname - 03.04.2006 19:41

Hallo Katina
na da hast du wohl Recht! Das im Menschen verankerte ist der Selbsterhaltungstrieb und dazu gehört auch die finanzielle Sicherheit, oder vor allem sogar.

Aber ich bin mir nicht sicher ob es heute nur anders ist weil die Leute mehr drüber nachdenken oder es ihnen bewusster wird.

Klar, damals kamen sie von den Feldern und waren zu müde nachzudenken. Aber dann müsste es ja eigentlich "besser" werden wenn man schon die zeit und die "Reife" hat drüber nachzudenken.

Aber nein, das ist es nicht was ich meine. Die Familie stand damals noch hoch im Kurs, man hat noch aufeinander geachtet. Gelästert geschimpft und intrigiert wurde immer, das stimmt. Aber es war noch....hmmm....mehr...ach wie soll ich sagen was ich denke...es war noch mehr "gefühl" drin, noch mehr leeres Geschwätz nur um zu läastern aber im endeffekt haben sie doch zusammen gehalten.

Da hat man abends noch zusammen gesessen, alte Lieder gesungen und das Leid zusammen ertragen. Wenn einer was hatte, was der andere nicht hatte, hat man es noch geteilt, wenn etwas kaputt war wurde es noch von den Nachbarn repariert. Da war es so, wie sich ein "Fremder" Griechenland vorstellt.

Naja, es war sicher hier in Deutschland auch so.....ABER....was uns unterscheidet..(und ich hoffe es fühlt sich niemand angegruffen, ist nur meine Meinung)...also was uns unterscheidet ist die Tatsache das die Griechen immer noch denken sie wären ein "stolzes" Volk, sie wären "anders" als die anderen Europäer. Sie merken nicht das sie auseinander brechen und geben in ihren Bildern von Griechenland die Harmonie und den Zusammenhalt der Familien wieder...den es aber nicht mehr gibt.

Wenn man überlegt, was Griechenland früher für Menschen hervorgebracht hat, wie sehr Griechenland an der entwicklung für alle Länder beteiligt war durch Weisheit und Kreativitä, dann merkt man erst, wie sehr sich dieses Volk verändert hat.

Und wenn uns Deutschen permanent vorgeworfen wird, schon seit Jahrzehnten ausländerfeindlich zu sein, kalt und unnahbar, keinen zusammenhalt kennen, keine Kultur besitzen, dann kann ich nur sagen

JAAAA..wir haben es gehört......aber wo ist denn das, für das die Griechen so bekannt sind?....Singen, Lachen, Freundlichkeit und Einfacheit.

Ich finde es in den hintersten Ecken von Greece, einige Inseln sind noch so.

Da heisst es die seien stehen geblieben in der entwicklung aber weisste was mein schönstes Erlebnis war in Griechenland??

Im Winter auf einer Insel, wo die Fähren nicht mehr gingen und kein Strom da war.......

klar will man sowas nicht immer aber DA hat sich Griechenland wieder von einer schönen Seite offenbart.


- Katina - 03.04.2006 23:28

""Da hat man abends noch zusammen gesessen, alte Lieder gesungen und das Leid zusammen ertragen.""

Was sollten die Menschen damals ohne Radio oder TV oder Computer oder Telefon oder Disco oder Kino auch machen??
Frau hockte bei einer Petroleumlampe zusammen, flickte Klamotten, stickte an der Brika und sang. Mann ging ins Kafeneion .
Nur solange frau sich untertänigst anpasste, Haus- und Feldarbeit widerspruchslos erledigte, war sie im Familienverband geduldet. Schnell und gut verheiraten, dann ist ein Esser weniger da.

""JAAAA..wir haben es gehört......aber wo ist denn das, für das die Griechen so bekannt sind?....Singen, Lachen, Freundlichkeit und Einfacheit.""

Dem spartanischen einfachen Leben auf dem Lande, mit Plumpsklo etc.., dass ich früher während der Sommerferien in den Heimatdörfern/städten meiner Eltern mitmachen musste, kann ich nicht viel abgewinnen.

Das Leben steht einfach still. Und ich fühle mich fremdbestimmt am falschen Ort.
Ähnliches erlebt man auch in dt. Dörfern zur Mittagszeit, die dann wie ausgestorben wirken.

Bevormundung und Unterdrückung der Frauen, das fällt mir persönlich beim Thema Zusammenhalt meiner gr. Verwandtschaft ein.

Und Feiern, Zusammensitzen habe ich die Verwandtschaft auch nur bei Hochzeiten etc. gesehen. Oder am Abend vor der Rückfahrt/Rückflug, was ich als besonders rücksichtslos empfand, vor allem wenn sich man am nächsten frühen Morgen auf den langen Autoweg nach D begab.



Nix los im Dorf und wenn man nicht selbst motorisiert ist, kommt man nicht aus dem Haus. Mit wem man bei der abendlichen Bolta geredet hat, das weiss am nächsten Tag die gesamte Verwandtschaft.
Als blonde xaderfi apo tin germania war/wird man zwar der heissbegehrte Star der Parea und wurde/wird überall mitgeschleppt, aber das ist nur die Abwechslung zum trägen Tagesablauf, den man gefälligst an die Verwandtschaft anzupassen hat, die zwar zu meinen Erlebenszeiten keine Schwerstarbeit mehr erledigt, aber tagsüber mit den Geschäften, Tieren oder Feldern vollauf beschäftigt ist. Mittagsschlaf ist für mich vergeudete teuer bezahlte Urlaubszeit.

Oder man wird vom pensionierten Onkel General plus Gattin den ganzen Tag und Nacht in sauteure Geschäfte und Cafes durch THE geschleift.

Wenn es nach der Verwandtschaft ginge, hätte ich das Meer bisher nur von weitem gesehen oder nur Sonntag mittags als Picknickziel.

Meine schönsten Erfahrungen in GR habe ich daher auch nicht mit der Verwandtschaft erlebt, sondern mit meinen Eltern und allein während meines dortigen Studienjahres mit gr. Kommillitonen (ohne Wissen der gr. Verwandtschaft)

Zur Verwandtschaft reise ich mittlerweile nur mit eigenem Mietwagen an, um unabhängig meinen Tagesablauf bestimmen zu können.


- noname - 04.04.2006 08:42

@Katina
vielleicht hast du Recht und als Griechin diesen Verwandtenbsuch zu überstehen ist nicht einfach.

Das kann ich natürlich nicht nachempfinden. Aber für mich hört sich das für eine bestimmte Zeit im Jahr, für Urlaub, nicht schlecht an. Anders ist es sicher wenn man es ertragen MUSS.


- Katina - 04.04.2006 09:23

Ksaderfi,

ich gestehe ein, dass es sicherlich viele viele Auslandsgriechen gibt , die dieses einfache stille Landleben mögen im Gegensatz zu mir und meinen Eltern.

Vielleicht liegt es auch an meiner speziellen griechischen Verwandtschaft, da unser Volksstamm, der, wie meine Mutter sagt, anders als andere gr. Volksstämme ist, dh. nicht so viel feiert, nicht an Traditionen festhält und lieber Geschäfte macht und die Frauen noch mehr unterdrückt.


- noname - 04.04.2006 10:04

@Katina


also ich habe von der Unterdrückung nix gespürt.

Die Frauen die ich kennenlernte waren mehr als selbstbewusst, sie hatten alles voll im Griff. Im Gegenteil, sie haben die Männer verarscht, sich aushalten lassen, sind abends ausgegangen und hatten nachts einen anderen Freundeskreis als tagsüber.

Echt....es war ein schlimmes Erlebnis. Frauen mit denen ich tagsüber zusammen saß mit unseren Kindern, Schweigermüttern und Verwandten, gingen abends in den knappsten Minis zum Tanz und verschwanden mit fremden Männern.......und die Freundinnen die man nachts mitnahm, grüsste man am Tag nicht weil es keiner wusste.


Es war nicht nur ein kleiner Kreis Frauen!!! Ich fand das als eigentlich "offene Deutsche" abschreckend.

Wenn du mal schaust wie die Griechinnen in Griechenland manchmal rumlaufen......Klamotten die nichts verdecken und dann ne figur, die schreit zum Himmel. Klar fand ich es schön, das sie so ein Selbstbewusstsein hatte, aber es war übertrieben und ekelig.

Vielleicht ist es nur in der Stadt so und vielleicht ist es meine Generation die so ist,. die jungen Mädchen achten dort heute sehr auf sich und sind bildhübsch.

Aber die frauen waren nicht unterdrückt und auch die alten Frauen haben den ganzen Tag rumgeschrien und ihre Männer zur Sau gemacht (was mir ja grade gefällt wenn es heiss hergeht)...die Männer saßen da und haben Tavli gespielt, auf den Bürgersteigen mitten in Athen, und die Frauen waren oben am Fenster und haben gemeckert......

Ich finde in Griechenland haben die Frauen das sagen in der Familie, nur nach aussen tun sie unterdrückt oder gefügig.

Aber kann auch sein, das ich es als "aussenstehende" falsch sehe, ist halt nur mein Eindruck ohne bewerten zu wollen.

Ein großer Grund warum ich weg bin waren eben genau diese dinge...ich habe verlernt, einer Freundin zu vertrauen denn das ging nur solange sie von mir profitiert haben!! Wenn das nicht mehzr war, oder der Reiz weg war eine "Germanida" im Schlepptau zu haben, dann war alles so verlogen und kalt.

Ausserdem war es schnell vorbei als ich mit meiner Schwägerin ausging. sie war erst ganz stolz drauf ne Deutsche Schwägerin zu präsentieren......ABER als ich dann zur Konkurrenz wurde, haben mich ihre "Freundinnen" boykottiert.

Und damit ich meinem Mann nicht erzähle was meine Schwägerin und deren Freundinnen so treiben, haben sie über mich Lügengeschichten verbreitet und versucht, das Vertrauen aus meiner Beziehung zu nehmen.

Er hat mir zwar vertraut, das konnte er weil er sicher war das er mein Traummann WAR....aber er hat mich ungern gehen lassen und alles endete in Diskussionen. Einfach weil die frauen soviel Macht in den Familien hatten und ich immer nur die "Fremde" war.

Also bin ich gegangen.

Er hat mich verloren wovor er Angst hatte, und das nicht an einen anderen Mann, sondern an die Verlogenheit seiner Umgebung und seiner Familie


- Katina - 04.04.2006 12:43

Hallo ksaderfi,

Dein eigenes tragische Erleben einer dt.-gr. Liebe ist traurig.

Nichtsdestotrotz,
es gibt solche und solche Frauen in GR.

In ATH und THE kenne ich auch Frauen, die dem Mann auf der Nase herumtanzen und ihn unter dem Pantoffel halten. Aber eher mit Tricks als mit Gekreische. Meist Gattinnen von Akademikern oder Militärs oder Beamten ohne jegliche eigene Ausbildung. Und mit Haushälterin/Haussklavin, damit Madame wichtigeren Tätigkeiten nachgehen kann.

Auf dem Land habe ich das bei uns eingeheirateten pontischen Ehefrauen erlebt, wie sie auf dem Sofa sitzen und sich vom Ehemann bedienen lassen und wenig gastfreundlch sind.
Auf den Inseln erhalten die Töchter ein Haus als Trachoma zur Hochzeit.
In D gibt es dann die Variante der gr. Ehefrau, die mit Geburt der Kinder aufhört, zu arbeiten und schon seit 30 Jahren wahlweise auf schwerkrank oder arbeitslos macht.

Bei solchen Ehefrauen können Frauen wie meine Mutter (oder auch ich) nur staunen.
Arbeiten seit ihrem 1. Schritt nach D Vollzeit durch bis zu Erreichen der regulären Altersrente und der Ehemann ist seit Jahren arbeitslos bzw. im Vorruhestand.
Ja, bei den thrakischen Familien wie meiner sind noch viele der osmanischen Gepflogenheiten übrig geblieben.

Meine Mutter hat auch bisher weder Brika noch Erbe erhalten (wie zuvor die eigene Mutter, deren Erbe ging damals an einen einzigen Enkel/Bruder meiner Mutter), dabei sind alle meine Grosseltern seit Jahrzehnten verstorben und die Brüder nutzen lustig und rechtlos Häuser, Felder, Geschäfte. Das gr. Finanzamt hat auch seinen Anteil in Form der Erbschaftssteuer bei uns kurz vor der Verjährung einkassiert, den meine Eltern nach langem Zögern gezahlt haben, um nicht die anderen selbst erarbeiteten gekauften Immobilien durch angedrohte Zwangsvollstreckung zu verlieren.


- noname - 04.04.2006 13:28

Hallo Katina

na dann hast du ja auch genug gesehen.

Das rumschreien der Frauen war auch af die Alten bezogen. Da lieb ich das, es hat dann den "mediterranen" Touch.....hihihih.....und sie haben viel erlebt und dadurch vielleicht ein recht drauf sich so zu artikulieren.

Aber wie du sagst. Leider kenne ich auch viele, die auf dem Sofa sitzen und sich bedienen lassen, mit dem ersten Kind aufhören Verpflichtungen in anderer Form zu übernh#ehmen und "wichtigeres" zu tun haben als "Frau" zu sein für ihren Mann. Genauso meinte ich das und grade in Athen war das schlimm.

Das du und deine mutter da noch einem bild entsprechen was heute leider selten aber umso wertvoller ist, finde ich dann wiederum bemerkenswert! Also habe ich heute dazugelernt. Thrakische Familien oder speziell Frauen sind da vielleicht im breiteren sinne noch "gestandener" und können mehr anpacken.

Hoffe ich lerne auch solche kennen damit mein Bild von der gr Frau sich wieder beruhigt.

Ich habe hier jetzt Probleme Freundschaften mit gr Frauen zuzulassen. Aber ich muss echt jedem eine eigene Chance geben und Athen oder die Erfahrung dort vergessen.

Mein Bild ist schon so tief negativ, das ich mir echt Mühe geben muss, es zu reviedieren....werde mir Mühe geben denn Frauen wie dir gegenüber ist es nicht fair so zu denken und zu reden.

Aber wie du ja selbst oben gemrkt hast, es sind halt persönliche Erfahrungen und die prägen einen Menschen, grade im ausland.

Hatte beruflich viel mit politisch wichtigen Menschen zu tun und was deshalb eine heiss begehrte Begleitung, ich kannte die richtigen Männer und die richtigen Veranstaltungen.....man bis ich mal gemerkt habe das man mich nur dazu benutzt.....ist viel Zeit vergangen..ich bin ein Schaf, immer an das gute glauben und denken alle meinen es ernst so wie ich eine Freundschaft auch ernst nehme......Weit gefehlt!

Aber ich lerne ja dazu