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Türkei und EU - Druckversion

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RE: Kennt ihr auch die Aussage: was machen wir hier schon: arbei - ArgosTHEGREAT - 20.02.2005 10:13

amstel83 schrieb:keine sorge in ganz griechenland gibt es fast genausoviele moscheen wie orthodoxen kirchen und man kann sie nicht überhören oder übersehen

Das halte ich für ein Gerücht! Confused


RE: grieche starb für israel im libanon-held oder... - Saloniki - 20.02.2005 12:38

Moscheen, die tatsächlich als solche genutzt werden gibt es vor allem im Nordosten, in Xanthi und Komotini wo eine moslemische Minderheit lebt und der Muezzeyn vom Minarett über Lautsprecher zum Gebet rufen darf. Aus dieser Gegend hat vor kurzem ein junger Mann eine 12jährige geheiratet und nach Deutschland gebracht. Die Schlagzeilen lauteten "Grieche heiratete 12jährige". Beim EU-Eintritt wurde wohl vergessen dieses Sonderrecht für Muslime abzuschaffen, daß Kinder heiraten dürfen. Aus der türkischen Besatzungszeit stehen an vielen Orten noch Moscheen die aber meist anderweitig genutzt werden.


RE: SOKRATES - Switzerland - 20.02.2005 14:43

Ich lese mit Interesse euere spannenden Beiträge zu diesem Thema (den von Fiffine finde ich untragbar und genau genommen rassistisch...)

Ich habe mich vorgestern mit der Fragestellung "Kind in einer Lebensgemeinschaft (ohne Heirat) unmöglich?" an die Mitglieder des Forums gewandt und habe bislang nur eine Antwort (danke Methana!) erhalten.

Mich würde so interessieren, was ihr dazu meint. Könntet Ihr mir vielleicht den Gefallen tun, eure Meinung kundzutun? Sorry, dass ich mich mit dieser Bitte zwischen eure Diskussion mische...

Grüße und einen schönen Sonntag
Switzerland


RE: Ich suche spezielle griech. Gedichte - amstel83 - 21.02.2005 23:50

ich bin in stuttgart geboren und lebe auch in bad cannstatt/stuttgart und in griechenland komme ich von paradimi-komotini und mir kann keiner sagen das in nordost griechenlands nur eine minderheit moslems lebt gerade da leben ziemlich viele moslems also nix wars mit der minderheit das weis ich etwas besser


RE: Lied gesucht - Laostratos - 22.02.2005 09:29

Switzerland schrieb:Ich habe mich vorgestern mit der Fragestellung "Kind in einer Lebensgemeinschaft (ohne Heirat) unmöglich?" an die Mitglieder des Forums gewandt und habe bislang nur eine Antwort (danke Methana!) erhalten.

Hallo Switzerland,

nur ein freundschaftlicher Hinweis (und hier eigentlich off topic, sorry) Bist Du sicher, dass Du Dich beim richtigen bedankt hast? Ich habe einen anderen Antwortschreiber gesehen Big Grin

Gruß

L.


- Saloniki - 22.02.2005 12:23

Minderheit wollte ich auf den Nordosten Griechenland beziehen nicht auf Xanthi und Komotini. Blödsinnig von mir geschrieben, du hast natürlich recht. Eine Bekannte von Komotini hat mir mal erzählt, daß ca. die Hälfte der Bevölkerung in Komotini aus Muslimen besteht. Es sind griechische Staatsbürger, sollen bulgarischer Abstammung sein und unter der Türkenherrschaft moslemisch geworden. Ist das richtig? Wenn nicht, kläre mich mal auf. Irgendwann will ich die Gegend mal kennenlernen, so von Drama bis zur türkischen Grenze. Bis heute bin ich nicht über den Kreis Serres hinausgekommen. Im Urlaub geht man halt eher auf die Chalkidiki oder die ägäischen Inseln. In Cannstatt lebst du ja fast in Griechenland, ob Arzt, Rechtsanwalt, CD`s, Sportklamotten, Lebensmittel und vieles andere gibt es. Im Sommer sind am späten Vormittag die Plätze vor den griechischen Cafes schon fast alle belegt. Nach dem schneereichen Winter müßte eigentlich ein warmer Sommer folgen, da braucht ihr gar nicht mehr in Urlaub,hahaha!


RE: Bitte um Übersetzung eines Satzes von ACHILLES - Laostratos - 22.02.2005 15:54

Saloniki schrieb:Eine Bekannte von Komotini hat mir mal erzählt, daß ca. die Hälfte der Bevölkerung in Komotini aus Muslimen besteht. Es sind griechische Staatsbürger, sollen bulgarischer Abstammung sein und unter der Türkenherrschaft moslemisch geworden. Ist das richtig? Wenn nicht, kläre mich mal auf.

"Die Existenz der West-Thrakientürken reicht nicht nur bis in die Zeiten der osmanischen Landnahme im 13. Jahrhundert, sondern geht zurück auf die Siedlungen so alter Turkvölker wie der Kumanen, Petscheneggen und Ogusen in Südosteuropa."

So beginnt das Vorwort von Necmi Hasanoglu, Vorsitzender der Föderation der West-Thrakientürken in Europa, zu dem Buch "Die türkische Minderheit in West-Thrakien" von Michael Ackermann, Ulm, Gerhard Hess-Verlag, 2000, ISBN 3-87336-001-2.

Es gibt leider nicht sehr viel (deutschsprachige) Literatur zu diesem Thema, und dieses Buch ist leider auch recht einseitig aus der Perspektive eben der West-Thrakientürken geschrieben, aber es bietet zumindest einen Einstieg in dieses für viele nicht so bekannte Thema. Für das obige Zitat würde ich allerdings meine Hand auch nicht ins Feuer legen, es ist halt eine von vielen Geschichtsdeutungen. Leider ist aber wohl auch so, dass in Griechenland kein offener und vorurteilsfreier Diskurs über dieses Thema geführt wird. So kann diese Diskussion immer nur bruchstückartig und lückenhaft geführt werden, denn alle Informationen, die zu bekommen sind, sind entweder politisch/religiös/ethnologisch gefärbt oder schlichte Verdrehung der Geschichte, zumindest aber nicht seriös wissenschaftlich untersucht.

Noch ein Wort zu den Bulgarisch-Stämmigen in Thrakien Meines Wissens handelt es sich dabei um Pomaken, eine andere Minderheit, ebenfalls muslimisch, aber eben mit einer anderen Abstammung. Sie leben vor allem in den Rhodopen, sowohl auf der griechischen wie auch auf der bulgarischen Seite.

Gruß

Laostratos


- Saloniki - 24.02.2005 14:05

Danke Laostratos, jetzt habe ich wieder etwas gelernt. Wir hatten Jahrzehnte Kontakt zu vielen Griechen. Die meisten in unserer Stadt sind von Thrakien, Ewriter. Eine größere Zahl gibt es noch von einigen Dörfern im Kreis Drama und dann eben wenige Familien von Kavalla, Xanthi und Komotini. Bekannt waren wir mit vielen Thrakern, aber Freundschaften haben sich nie entwickelt. Die Frauen vor allem hatten vor 30 Jahren noch Ansichten wie heute vielleicht jemand aus Anatolien. Freunde konnten wir unter Einzelfamilien finden, die aus den unterschiedlichsten Gegenden und sozialen Schichten Griechenlands kamen und sich dadurch leichter an Deutsche und andere Emigranten anschlossen und eine andere Sicht der Dinge bekamen. Wenn Hunderte aus dem gleichen Dorf im Ausland wieder zusammenleben registrieren sie kaum Veränderungen in der alten Heimat, beharren auf den alten Sitten. Bis jetzt hatte ich mich nur mit in Makedonien lebenden Ponti und Vlachen beschäftigt. Ich hoffe, daß der Jugoslawien Krieg der letzte in Europa war und nicht überall Minderheiten 3 Generationen und länger brauchen um als Einheimische anerkannt zu werden. Wenn ich manche feindlichen Kommentare zur Rolle des SSW nach der Schleswig-Holstein Wahl lese und deutsche Bürger dänischer Abstammung als Ausländer bezeichnet werden und man glauben könnte das Abendland sei in Gefahr dann zweifle ich an der Zukunft eines vereinten Europas.